Ein Land für die Torah. Meditation zu Josua 3,5- 11,17

Autor/innen

  • Daniel Krochmalnik

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i02-03.485

Abstract

Der Lange Marsch durch die Wüste
zum Gelobten Land ist fast geschafft. Das
Volk Israel hat die vierzigste und letzte Station
des Exodus, die Grenzberge (Hare Ha-
Awarim) von Moab, passiert (Num 33,48-
49; Deut 42,48) und ist in das Jordantal hinabgezogen.
Sie lagern an einem Ort namens
Schittim, zu Deutsch: Akazien, gegenüber
von Jericho. Das 3. Kapitel des Buches
Josua erzählt von der Überschreitung des
Grenzflusses unweit der heutigen Allenby-
Brücke. Wie einst der Erzvater Jaakob/Israel
am nördlicher gelegenen Jabbok (Gen
32,22-24), bleiben die Kinder Israel noch
eine letzte Nacht jenseits des Flusses (Ewer
HaJarden) und bereiten sich auf diesen großen
Tag vor (HaJom HaSeh).
Ein Leitmotiv des 3. Kapitels des Buches
Josua ist das Wort Awar mit der Bedeutung
überqueren, überschreiten, übertreten, es
kommt in diesem Kapitel, zu dem noch
Vers 1a des 4. Kapitels zählt, genau zehn
Mal vor. Von der gleichen Wurzel stammt
der Eigenname Ewer, d.h.: Der von Drüben,
Der vom Jenseits des großen Flusses –
des Euphrat – Herübergekommene, Der
Einwanderer (Gen 10,24). Ewer, gr. Heber, war
der Vorfahr der Hebräer und Ururururgroßvater
Abrahams, der auch den Beinamen Iwri trug
(Gen 14,13). Den Reim Awram Iwri könnte man
auf Deutsch mit Abraham Migrant wiedergeben.
Nun steht nach Jahrhunderten der Sklaverei,
Jahrzehnten der Wanderung, die Erfüllung des
Landversprechens an Abraham Migrant bevor.

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Veröffentlicht

2021-01-21