Editorial
DOI:
https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i02-03.502Abstract
Der Titel dieser Ausgabe – Kultur berührt Religion
– eröffnet nicht nur in der Lesart von links
nach rechts gelesen, sondern auch von rechts nach
links – Religion berührt Kultur – einen Sinnhorizont.
Religion und Kultur können einander widerspiegeln,
bereichern und auch kritisieren.
Dieses Berührtsein von Kultur, das dem vorliegenden
Heft zugrunde liegt, kann in der Mainzer
Stephanskirche durch das prächtige Farbspiel
der Chagall’schen Kirchenfenster erfahren werden.
Das changierende Blau scheint einem Begegnungsraum
von Transzendenz und Immanenz zu eröffnen.
Nimmt man noch die christlich-jüdische Symbolik
dazu und reflektiert die zugrundeliegenden
Erzählungen, dann scheint die Berührung von
Kunst und Religion nahezu greifbar.
Die Mainzer Fenster sind die einzigen, die
Marc Chagall je für eine deutsche Kirche schuf
und können somit vielfältige Berührungsdimensionen
offenlegen: Kunst und Religion, Christentum
und Judentum und besonders als Zeichen der
Versöhnung und Mahnung nach der Schoah.