Die sieben noachitischen Gebote – sieben fundamentale Gebote
DOI:
https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i03.616Abstract
»Als aber der E-wige sah, dass der
Menschen Bosheit groß war auf Erden und
alles Dichten und Trachten ihres Herzens
nur böse war immerdar, da reute es ihn,
dass er die Menschen gemacht
hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn
in seinem Herzen und er sprach:
Ich will die Menschen, die ich geschaffen
habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen
an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm
und bis zu den Vögeln unter dem Himmel;
denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.
Aber Noah fand Gnade vor dem E-wigen.« 2
Für Juden sind die mosaischen Gebote, die am
Sinai gegeben wurden, bis heute verbindlich. Geteilt
sind sie in die fünf Bücher Moses. Sie beinhalten
613 Gebote. 3
Davon sind 248 positive Gebote, den Gliedern
des menschlichen Körpers entsprechend, und 365
Verbote, der Anzahl der Tage des Sonnenjahres
entsprechend. Jedes Glied seines Körpers spornt
den Menschen an, Gutes zu tun, und täglich wird
er gewarnt, Sünden zu begehen. Alle Tariag Mizwot-
613 Gebote sind immer zu erfüllen, solange
keine Bedrohung für unser Leben vorhanden ist,
außer bei drei Geboten, bei denen wir uns für einen
Märtyrertod entscheiden müssen4: Im Söller des
Hauses Nithza in Lud stimmten sie ab und beschlossen,
dass, wenn man jemand bei Todesandrohung
zwingt, eine aller in der Torah genannten
Sünden zu begehen, er sie begehe und sich nicht
töten lasse. Davon ausgenommen sind Götzendienst,
Unzucht und Mord. Ihr Tod wird als Märtyrertod
angesehen, »nehergu al Kiddusch Haschem
«, sie opferten ihr Leben für die Heiligung
Seines Namens. Die Zehn Gebote bzw. die Zehn
Worte, der sogenannte Dekalog, sind in den gesamten
613 Geboten eingeschlossen. Sie sind nicht mehr
oder minder wichtig als die restlichen Gebote.
Ohne Gebote und ohne Gesetze wird die Welt
ins Chaos stürzen. Anarchie wird überall sein. Gewalt,
Raub und Mord werden unsere Tagesordnung
begleiten. Deshalb hat G“tt nach der Schöpfung
der Welt Adam ein Gebot gegeben:6
»Und G“tt der E-wige gebot dem Menschen
und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im
Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des
Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an
dem Tage, da du von ihm isst, musst du sterben.«
Da Adam versagte und von dem Baum der Erkenntnis
ass, wurde er aus dem Paradies vertrieben.
Von diesem Vers leiten die Rabbiner sechs Gebote
ab:
» 1 – G“tt (Götzendienst)
2 – E-wige (G“tteslästerung)
3 – gebot (Gerichtssystem)
4 – Menschen (Mord)
5 – sprach (Unzucht)
6 – von allen Bäumen darfst du essen
(Diebstahl im Garten), aber von dem Baum
der Erkenntnis des Guten und Bösen
sollst du nicht essen; denn an dem Tage,
da du von ihm isst, musst du sterben.«