Erinnern 2.0. Digitales Gedenken an die Schoah

Autor/innen

  • Julia Münch-Wirtz

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01-02.436

Abstract

In Zeiten der Digitalisierung, in denen sich unsere
Kommunikation und die sozialen Interaktionen
in vielen Bereichen nachhaltig verändert haben
und sich besonders junge Erwachsene als digital
natives ganz selbstverständlich in diesem Gefüge
bewegen, drängt die Frage, wie die Geschehnisse
der Schoah unter diesen veränderten medialen Bedingungen
in Erinnerung gehalten werden können
und trotz der digitalen Beschleunigung, die
eher ein Vergessen als ein Erinnern befürchten
lässt, die Schoah ein wesentlicher Bestandteil unseres
Gedächtnisses bleibt.
In diesem Zusammenhang ist an Johann Baptist
Metz’ Begriff der anamnetischen Kultur zu
denken, denn für ihn bleibt das »Eingedenken
fremden Leids (...) eine fragile Kategorie einer
Zeit, in der sich Menschen am Ende nur noch mit
der Waffe des Vergessens, mit dem Schild der Amnesie
gegen die immer neu hereinstürzenden Leidensgeschichten
und Untaten wappnen zu können,
meinen: Gestern Auschwitz, heute Bosnien und
Ruanda und morgen?«

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Veröffentlicht

2021-01-20