Erinnerungsorte. Erinnerungslernen an Orten nationalsozialistischer Verbrechen im Wandel der Zeiten

Autor/innen

  • Wilhelm Schwendemann

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01-02.442

Abstract

1 Einleitung
Als ich das erste Mal die KZ-Gedenkstätte
Auschwitz bei Os´wie¸cim/Polen im Frühsommer
2010 besuchte, hatte ich ein mulmiges Gefühl in
mir, was sich verstärkte, als ich den Parkplatz vor
der Gedenkstätte überquerte. Würstchenbuden,
Imbissstände, Eisstände, lachende Menschen: Was
hatte ich erwartet? Jedenfalls nicht dieses Fremdheitsgefühl.
Mit mir zusammen besuchten etwa zehn Studierende
der Sozialen Arbeit die Gedenkstätte; untergebracht
waren wir in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte
und hatten so auch die Gelegenheit,
pädagogisch zu arbeiten und die Eindrücke
während unseres Aufenthalts emotional
nachzuarbeiten.
Dieses Fremdgefühl ließe sich auch als Ort der
absoluten Sinnleere sehen: Was treibt mich zu so
einem Ort – was erwarte ich? Dan Diner beschreibt
diese Ortlosigkeit von Auschwitz als Zivilisationsbruch
Auschwitz und als Ereignis vollendeter
Sinnlosigkeit.

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Veröffentlicht

2021-01-21