Rezension zu: Kasper, Walter Kardinal (2020): Juden und Christen – das eine Volk Gottes, Freiburg: Herder, 160 Seiten.

Autor/innen

  • René Dausner

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01-02.461

Abstract

Das neue Buch von Walter Kardinal Kasper ist ein
Statement, ein leidenschaftliches Bekenntnis zum jüdisch-
christlichen Dialog. Gerade in einer Zeit, in der
antisemitische Klischees neu verfangen und Stereotypen
auferstehen, von denen man anzunehmen geneigt
war, dass sie endgültig ad acta gelegt worden seien, gerade
in einer solchen Zeit des drohenden Rückfalls in den
Antisemitismus, erscheint diese Publikation mit dem
klaren und wahren Titel: »Juden und Christen – das
eine Volk Gottes«. Im Vorwort, das vom Juni 2019 in
Rom datiert ist, heißt es: »Ich hoffe, dass die Veröffentlichung
ein Ansporn sein kann, dem leider neu aufflammenden
Antisemitismus mit ganzer Kraft zu widerstehen.
« (S. 11) Mit ganzer Kraft – theologisch geschulte
Ohren können hier unschwer einen Anklang an das
Schma Israel, das »Höre Israel«, erkennen, das nicht
selten und nicht zu Unrecht als jüdisches Glaubensbekenntnis
gedeutet wird: »Höre, Israel! Der HERR, unser
Gott, der HERR ist einzig. Darum sollst du den HERR,
deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer
Seele und mit ganzer Kraft.« (Dtn 6,4f.) Das Bekenntnis
zur Einheit von Juden und Christen ist somit von
Beginn an als dogmatische Aussage höchsten Ranges
zu werten.

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Veröffentlicht

2021-01-21

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Rezensionen | Bücherschau