Rezension zu: Fried, Hédi (2019): Fragen, die mir zum Holocaust gestellt werden, Köln: DuMont Buchverlag, 160 Seiten.
DOI:
https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01-02.466Abstract
Die gebürtig aus Sighet stammende Holocaust-Überlebende
Hédi Fried legt mit über 90 Jahren im Anschluss
an ihre Autobiografie ein weiteres bedeutendes Zeugnis
zur Erinnerungskultur angesichts des Holocaust ab.
Fried wurde für ihre langjährige Aufklärungsarbeit als
Zeitzeugin des Holocaust in diversen Schulen und Universitäten
bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem
Verdienstkreuz I. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
2017. Nun zieht sie zu dieser Arbeit ihr Resümee
und versucht durch die Veröffentlichung von Fragen,
die mir zum Holocaust gestellt werden ihre Antworten
für eine Zeit aufzubewahren, in der auch die letzten Zeitzeugen
verstummt sein werden, die Fragen aber weiterhin
in den kommenden Generationen (hoffentlich) existieren
werden.
In ihrem Vorwort beschreibt Fried, wie sie ihren
persönlichen Überlebensbericht in eine Art Referentenvortrag
für Schulen und Universitäten überführt und
dazu die Inhalte pointiert, die ihrer Meinung nach von
besonderer Relevanz sind, ohne dabei jemals die umfassende,
existentielle Dimension ihrer Gesamterfahrung
zu verlassen.