Rezension zu: Werner, Hans-Joachim; Silvera David; Flashman, Alan (2020): Verbundenheit im Gegenüber. Martin Buber und der Umgang mit Konflikten, Bodenburg: Edition AV, 210 Seiten.

Autor/innen

  • Mechthild Ralla

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01-02.471

Abstract

Als »ein in tiefer Zwiefalt wirr verschlungenes Geschehen
« charakterisiert Martin Buber das Verhältnis
der Grundworte genannten »Ich-Du« und »Ich-Es« (S. 8),
und dieses Geschehen habe einen bestimmbaren Anfang:
»Der Ursprung alles Konflikts zwischen mir und
meinen Mitmenschen ist, dass ich nicht sage, was ich
meine und dass ich nicht tue, was ich sage« (S. 48).
Der Buber-Experte Hans-Joachim Werner widmet
sich in diesem grundlegenden Beitrag den Gedanken
Bubers als Denker des Dialogs über den Umgang mit
Konflikten (S. 46). Werner beschreibt die aus einem
Mangel an Authentizität folgenden Spannungen auf
Bubers von persönlichen und politischen Konflikten geprägten
Leben. Die aus diesen Erfahrungen heraus entwickelten
Vorschläge Bubers zur Lösung von Konflikten
sind übersichtlich und ausführlich zusammengestellt
und im systematischen wie auch philosophiegeschichtlichen
Kontext verstehbar gemacht.
Bubers Vorschläge haben einen gemeinsamen Leitfaden
für die Lösung: bei sich beginnen, aber nicht bei
sich enden. Für die Lösung selbst gibt Buber drei Schritte
vor: 1. Selbsterhellung (Selbstbesinnung), 2. Selbstbeharrung
(ich bin, bleibe Teil des Konflikts) und 3.
Sühne (Wiedergutmachung). Wie dies im Einzelnen
gelingen kann, mit welchen Barrieren zu rechnen und
wie diese zu überwinden sind, zeigen Werners Ausführungen.

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Veröffentlicht

2021-01-21

Ausgabe

Rubrik

Rezensionen | Bücherschau