Sachsenhausen – 70 years of liberation Digitales. Gästebuch des 70. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen

Autor/innen

  • Katja Anders
  • Rebekka Krain

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01.514

Abstract

Medienkompetenz stärken, internationale und
intergenerationelle Begegnung ermöglichen, historische
Bildung zur Geschichte des Nationalsozialismus
und aktive Erinnerungskultur – die pädagogischen
Ziele des im Folgenden vorgestellten
Projektes waren umfangreich.
Zwischen dem 17. und 20. April 2015 besuchten
über 70 Überlebende des früheren Konzentrationslagers
Sachsenhausen die Feierlichkeiten zum
70. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des Lagers.
Mit ihren Familien und Freunden reisten sie
und viele weitere Besucher_innen aus der ganzen
Welt zur Gedenkstätte in Oranienburg (bei Berlin),
um an die Ereignisse im April 1945 zu erinnern.
Das Programm umfasste Zeitzeugengespräche, Diskussionen,
Projektvorstellungen, Konzerte, Führungen
und zahlreiche Gedenkveranstaltungen.
Das war im April 2015, und seitdem sind nun
schon einige Jahre vergangen. Der 70. Jahrestag
der Befreiung war der letzte, zu dem noch eine
größere Zahl Überlebender des Konzentrationslagers
an den Ort ihres Leidens reisen konnte. Viele
nutzten die Gelegenheit, um ihre Erinnerungen
zu teilen und ihre Geschichten zu erzählen.
Damit die Begegnungen an diesem eindrucksvollen
Tag lebendig bleiben, haben Schüler_innen,
unterstützt von Mitarbeiter_innen der pädagogischen
Abteilung von Gedenkstätte und Museum
Sachsenhausen, ein digitales Gästebuch entwickelt
und gefüllt. Das Gästebuch ist bis heute online
einsehbar und erzählt von den vielen verschiedenen
Besucher_innen der Feierlichkeiten.3 Von der
Idee, gemeinsam mit Schüler_innen ein digitales
Gästebuch einer solchen Begegnungs- und Erinnerungsveranstaltung
zu erstellen, wollen wir im
Folgenden berichten.
»Wir erzählen meine Geschichte,
damit alle wissen, was Sachsenhausen
für ein KZ war.« (Sigurd Syversen)
Für Jugendliche ist die Geschichte des Nationalsozialismus
sehr lange her und nur noch wenige
haben einen persönlichen familiären Bezug dazu.
Bei den Feierlichkeiten in der Gedenkstätte Sachsenhausen
konnten einige Schüler_innen erleben,
wie bedeutend der Jahrestag der Befreiung noch
heute für viele Menschen weltweit ist.
Begegnungen zwischen Schüler_innen und
den Gästen der Feierlichkeiten zu ermöglichen,
war die grundlegende Idee des Projektes. Auf dem
Gelände der Gedenkstätte kamen sie mit Besucher_
innen ins Gespräch und dokumentierten deren
Geschichten. Die internationalen Gäste der
Feierlichkeiten erhielten die Möglichkeit, ihre Motivation
der Teilnahme an der Veranstaltung oder
eine Botschaft zu formulieren. Diese veröffentlichten
die Schüler_innen online auf einem Webblog
und porträtierten dort die Vielfalt der Gäste.
Wer sich kurz auf dem Blog durchklickt, wird
schnell erkennen: Der Schwerpunkt des digitalen
Gästebuchs liegt in der Vorstellung unterschiedlicher
Gäste und ihrer Verbindungen zur Gedenkstätte
und den Gründen für ihren Besuch. Es gibt
kürzere und längere Porträts, manche sind auf
Englisch, andere auf Deutsch. Unter den Gästen
waren Überlebende und Zeitzeug_innen mit ihren
Angehörigen und Freund_innen, historisch Interessierte,
Mitarbeiter_innen der Gedenkstätte und
der zugehörigen Stiftung, Tourist_innen, Nachbar_
innen aus den umliegenden Orten und dem
nahen Berlin, Familien, Einzelpersonen, Lehrer_
innen und viele weitere Personen.

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Veröffentlicht

2021-01-22

Ausgabe

Rubrik

Anregungen für Schule | Gemeinde | Erwachsenenbildung | Bildung