Aktuelle Notizen

Autor/innen

  • Christoph Münz

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01.516

Abstract

Rabbiner Andreas Nachama
neuer Vorsitzender der
Allgemeinen Rabbinerkonferenz
Der Berliner Rabbiner Andreas Nachama
ist neuer Vorsitzender der
Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschlands
(ARK). Der 1951 geborene Nachama, der seit 2016
auch jüdischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrats
der Gesellschaften für christlich-jüdische
Zusammenarbeit ist, folgt damit dem 92-jährigen
Rabbiner Henry G. Brandt, der den Vorsitz
der Rabbinerkonferenz seit deren Gründung 2005
inne hatte. Neben Nachama sitzen die Bamberger
Rabbinerin Yael Deusel und der Berliner Rabbiner
Jonah Sievers weiterhin im Vorstand.
Die Allgemeine Rabbinerkonferenz vertritt die
liberale Strömung im Judentum unter dem Dach
des Zentralrats der Juden in Deutschland. Zur Zeit
gehören ihr bundesweit 29 Rabbiner und Rabbinerinnen
an.
Klärendes Gespräch im Vatikan
Zu einem klärenden Gespräch im Vatikan trafen
sich am 22. Januar der Präsident des Päpstlichen
Rates zur Förderung der Einheit der Christen,
Kurt Kardinal Koch, mit dem Präsidium des
Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaften
für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR)
und der Leitung des Gesprächskreises »Juden und
Christen« beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken
(ZdK). Anlass waren die teils erheblichen
Irritationen über eine Stellungnahme von Joseph
Ratzinger/Papst em. Benedikt XVI. zum Dokument
der Vatikanischen Kommission anlässlich des 50.
Jahrestages der Promulgation von Nostra Aetate,
die Kardinal Koch im Juli 2018 in der Zeitschrift
»Communio« veröffentlicht hat.
Koch erläuterte, der emeritierte Papst habe mit
seinen Ausführungen Nostra Aetate in keiner Weise
in Frage stellen wollen und stehe auch voll hinter
dem Kommissionstext. Die Fragen, die Benedikt
aufwerfe, seien es wert, bedacht zu werden –
nicht um etwas zurückzunehmen, sondern um es
zu vertiefen. Die Mitglieder des Präsidiums des DKR
und die Leiter des Gesprächskreises »Juden und
Christen« beim ZdK gaben zu bedenken, dass der
Dialog auch noch nach 50 Jahren ein »zartes
Pflänz chen« sei. Das entstandene Vertrauen dürfe
nicht durch missverständliche Äußerungen gefährdet
werden. Alle Gesprächsteilnehmer stimmten
darin überein, dass die theologische Arbeit weitergehen
müsse.
Papst wünscht intensiveren Austausch
zwischen Katholiken und Juden
In einem Schreiben an das Internationale Katholisch-
jüdische Verbindungskomitee, das Mitte
Mai in Rom tagte, formulierte Papst Franziskus seinen
Wunsch nach einem intensiveren Austausch
zwischen Katholiken und Juden. Gerade in Zeiten
eines wiederauflebenden Antisemitismus und in
Anbetracht anhaltender Verfolgung von Christen
sei dies wichtiger denn je. Unter Verweis auf das
Konzilsdokument Nostra Aetate (1965) lobt er die
»guten Früchte« des Dialogs. »Wir teilen ein reiches
spirituelles Erbe, das immer mehr geschätzt
werden kann und muss, und im besseren gegenseitigen
Kennenlernen, in der Geschwisterlichkeit und
im gemeinsamen Einsatz für die anderen wächst.«

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Veröffentlicht

2021-01-22