Liebe, die erlöst. h.æsæd- als Leitmotiv im Buch Rut

Autor/innen

  • Sr. Raphaela Brüggenthies

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01.518

Abstract

Auf die Frage, weshalb das Buch Rut am jüdischen
Wochenfest als Megillah, als Festrolle, gelesen
wird, lassen sich in der rabbinischen Überlieferung
unterschiedliche Antworten finden. Eine
besondere Begründung gibt der Midrasch Lekach
Tov: »Und warum liest man dieses Buch Rut am
Wochenfest? Weil das ganze Buch Rut nur von
Güte(h.æsæd- ) handelt und weil auch dieTorah nur
Güte(h.æsæd- ) ist […] und sie wurde am Wochenfest
gegeben.«2 Der Dank für die Gabe des Brotes
wird mit dem Dank für die Gabe der Torah verknüpft:
»Die Torah ist das gottgegebene Brot zum
Leben und sie ist als solche nur Güte.« 3
Der primäre Kontext – Ernte – und der sekundäre
Kontext – die Gabe der Torah am Sinai – verbinden
das Buch Rut mit dem Wochenfest (Schawuot).
Die zahlreichen intertextuellen Bezüge der
Erzählung (besonders zur Genesis) lassen zu, das
Rutbuch selbst als Auslegung der Torah zu lesen.
Eine Verbindungslinie ist dabei die Figur der Moabiterin
Rut, mit der eine Frau vorgestellt wird, die
die 613 Gebote der Torah angenommen und erfüllt
hat. Aber auch das Rutbuch selbst kann als
beispielhafte Veranschaulichung und Interpretation
der Wegweisung (derTorah) verstanden werden.
Das

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Veröffentlicht

2021-01-22

Ausgabe

Rubrik

Jüdisch-christliche Bibellektüre