Rezension zu: Christina Isabel Brüning (2018): Holocaust Education in der heterogenen Gesellschaft. Eine Studie zum Einsatz videographierter Zeugnisse von Überlebenden der nationalsozialistischen Genozide im Unterricht Wochenschau Verlag.

Autor/innen

  • Valesca Baert-Knoll

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01.525

Abstract

In Zeiten, in denen der Antisemitismusbeauftragte
der Bundesregierung, Felix Klein, nicht empfehlen kann,
überall in Deutschland die Kippa zu tragen, in Frankfurt
auf einem Flipchart der Liberalen Hochschulgruppe
(LHG) Auszüge aus dem SS-Teufelslied 1 vorgefunden
werden und der Stimmenanteil der Befürworter rechter
Parteien landesweit zunimmt, stellt sich die ständig
präsente Frage einer adäquaten Erziehung nach Auschwitz
und Holocaust-Education mit neuer Dringlichkeit.
Die Erinnerung an die Negativerfahrungen mit dem
Nationalsozialismus befindet sich durch den voranschreitenden
Generationswechsel in einem Übergangsstadium
zum kulturellen Gedächtnis, obwohl noch immer
nicht von einer nationalsozialistischen Vergangenheit,
sondern einer tragischen Aktualität gesprochen werden
muss. Zusätzlich wandelt sich die Erinnerungskultur
in Deutschland durch Migration und die daraus resultierende,
zunehmende gesellschaftliche Heterogenität.
Zur Eruierung einer gelungenen Holocaust-Education
innerhalb dieser neuen Gesellschaftskonstellation
leistet Isabell Brüning mit ihrer 2018 erschienenen Dissertation
Holocaust Education in der heterogenen Gesellschaft
– Eine Studie zum Einsatz videographierter
Zeugnisse von Überlebenden der nationalsozialistischen
Genozide im Unterricht einen entscheidenden
Beitrag.

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Veröffentlicht

2021-01-22

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Rezensionen | Bücherschau