Editorial
DOI:
https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01.531Abstract
Israel – Land der Träume seit Jahrtausenden.
Land der Sehnsucht für so viele Jüdinnen und Ju -
den seit biblischen Zeiten; aber auch Heimat für
Christinnen und Christen seit der Entstehung des
Christentums, für Musliminnen und Muslime seit
dem 7. Jahrhundert n. Chr. Wer kennt nicht das
berühmte Lied des Psalmsängers: »An den Flüssen
von Babylon/saßen wir und weinten,/wenn wir
an Zion dachten.« (Ps 137) Die Sehnsucht nach
dem Gelobten Land wurde in Zeiten der Verfolgung
zur realen Notwendigkeit, ein Land zu finden,
in dem Juden in Sicherheit und als freie
Bürger leben können. In der zionistischen Bewegung
bekam diese Vision seit Theodor Herzl eine
politische Gestalt. Doch erst nach dem Schrecken
der Schoah konnte 1948 aus den Träumen, Sehnsüchten
und Visionen Wirklichkeit werden.
Israel – das Heilige Land für Jüdinnen und Ju -
den. Doch auch für das Christentum und den Is -
lam hat das Land Israel – und in besonderem Ma -
ße die Stadt Jerusalem – eine zentrale religiöse
Bedeutung. Die Stadt des letzten Wirkens, des
Todes und der Auferstehung Jesu Christi, die Stadt
der Himmelfahrt des Propheten Muhammad –
kann diese Stadt, kann das Land Israel für die drei
großen Weltreligionen je zum Realsymbol des
friedlichen Zusammenlebens, der gegenseitigen
Verständigung und der Versöhnung werden?