Kinodokumentarfilm nun auch auf DVD: Film »Wir sind Juden aus Breslau« Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933

Autor/innen

  • Karin Kaper
  • Dirk Szuszies

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01-02.569

Abstract

14 Zeitzeugen stehen
im Mittelpunkt der Dokumentation
Sie erinnern nicht nur an vergangene jüdische
Lebenswelten in Breslau. Sie waren jung, blickten
erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich in
Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland
drittgrößten jüdischen Gemeinde, beheimatet.
Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt
verbindet diese Heranwachsenden das gemeinsame
Schicksal der Verfolgung durch Nazi-
Deutschland: Manche mussten fliehen oder ins
Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager
Auschwitz. Der Heimat endgültig beraubt,
entkamen sie in alle rettenden Himmelsrichtungen
und bauten sich in den USA, England, Frankreich,
und auch in Deutschland ein neues Leben
auf. Nicht wenige haben bei der Gründung und
dem Aufbau Israels wesentlich mitgewirkt.
Anhand der Lebensschicksale der Protagonisten
setzt der Film auch die Gründung des Staates
Israel mit den Erfahrungen des Holocaust in Verbindung.
Aufgrund seiner aktuellen Brisanz ist er
ein eindringliches Dokument gegen stärker werdende
nationalistische und antisemitische Strömungen
in Europa. Er zeigt auf, wohin eine katastrophale
Abschottungspolitik gegenüber Flüchtlingen
führt.
Protagonisten: Esther Adler, Gerda Bikales,
Anita Lasker-Wallfisch, Renate Lasker-Harpprecht,
Walter Laqueur, Fritz Stern, Guenter Lewy, David
Toren, Abraham Ascher, Wolfgang Nossen, Eli
Heymann, Mordechai Rotenberg, Max Rosenberg,
Pinchas Rosenberg sowie eine deutsch-polnische
Jugendgruppe aus Bremen und Wroc?aw.
Ehrungen: Deutsch-Polnischer Kulturpreis
Schlesien 2017, Ehrenmedaille der Europäischen
Kulturhauptstadt Wroc?aw, weltweit eingeladen
auf bedeutende Filmfestivals, große Tourneen in
den USA, Polen und Israel.
Förderer des Filmprojekts: die Beauftragte der
Bundesregierung für Kultur und Medien, Robert
Bosch Stiftung, Auswärtiges Amt, Deutsch-Polnische
Wissenschaftsstiftung, Deutsch-Polnisches
Jugendwerk und Bethe-Stiftung im Programm
»Wege zur Erinnerung«, Tönnjes E.A.S.T., Ursula
Lachnit-Fixson-Stiftung, Stadt Wroc?aw, Stiftung
Zukunft Berlin.
Der preisgekrönte Film erfährt
Anerkennung und Unterstützung
Nach den Premieren in Wroc?aw am 6.11.,
der Deutschland-Premiere am 12.11. auf dem Internationalen
Filmfestival in Cottbus und der Berliner
Premiere im Zeughauskino des Deutschen
Historischen Museums erfolgte der bundesweite
Kinostart am 17.11.2016.
In über 150 Kinos haben die Regisseure den
Film persönlich vorgestellt und wurden dabei von
einer großen Anzahl von Kooperationspartnern
unterstützt: von jüdischen Gemeinden, Gesellschaften
für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit,
Gewerkschaften, Deutsch-Polnischen Gesellschaften,
Initiativen gegen Antisemitismus, vom Stadtjugendring,
von katholischen und evangelischen
Einrichtungen, Schulen, Jugendzentren und vielen
weiteren gesellschaftlichen Kräften.

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Veröffentlicht

2021-01-22

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Anregungen für Schule | Gemeinde | Erwachsenenbildung | Bildung