Rezension zu: Bernhard Casper (2017): Das Dialogische Denken Franz Rosenzweig, Ferdinand Ebner und Martin Buber. Um einen Exkurs zu Emmanuel Lévinas erweiterte Neuausgabe. Freiburg, München, Verlag Karl Alber, 412 Seiten.

Autor/innen

  • Wilhelm Schwendemann

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01.664

Abstract

Das Buch ist 1967 erstmals erschienen und hat seither
nichts von seiner Dringlichkeit und Zeitkritik verloren.
Casper stellt vor allem im Exkurs zu Lévinas das
dialogische Denken in den Kontext des gegenwärtigen
christlich-muslimischen Gesprächs in Abwehr eines
denkfaulen Fundamentalismus und in der Sicht der dialogischen
Philosophie, die insgesamt eine gegenwärtige
Schlüsselqualifikation des Überlebens ist: »…wir können nur überleben, wenn wir miteinander leben lernen
« (S. 357). Miteinander leben heißt, auch miteinander
sprechen und den anderen in seiner Anderheit
(Martin Buber) aushalten, ertragen (S. 7).
Das Buch beginnt mit Martin Bubers sog. vordialogischer
Phase, geht über zu Franz Rosenzweig und
Ferdinand Ebner. Daran schließt sich die Erörterung
des dialogischen Denkens bei Buber an. Den Vergleich
der drei dialogischen Philosophen beendet das Kapitel
Ergebnisse in der ursprünglichen Ausgabe, die um Lévinas’
Modell des Daseins als Leibbürge für den Anderen
ergänzt wird. Bubers vordialogische Phase (vor
»Ich und Du« 1923) lässt sich als konzentrierte Rezeption
des ostjüdischen Chassidismus in seinen Geschichten
und seiner ekstatischen Religiosität charakterisieren
(S. 18).

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Veröffentlicht

2021-01-27

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Rezensionen | Bücherschau