Religiöse Toleranz. Eine Vision für eine neue Welt

Autor/innen

  • Heinrich Mussinghoff

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i03.605

Abstract

Shaikh Abdullah bin Mohammed al Salmi,
geb. 1962, seit 1999 Minister für Stiftungen und
religiöse Angelegenheiten (Wizarat al/Awqaf wa
al Shu'un al Diniyya) im Sultanat von Oman, hat
ein anregendes Buch verfasst: Religiöse Toleranz.
Eine Vision für eine neue Welt.2 Darin legt er ein
Konzept für den Beitrag der verschiedenen Religionen
im interreligiösen Dialog für das Zusammenleben
der Menschheit in Frieden, Freiheit
und Gerechtigkeit vor. Er ist der Minister für alle
Religionen seines Landes und entwickelt eine Vision
für eine neue Welt durch religiöse Toleranz.
Sein Buch wirbt mit sieben Reden über einen Zeitraum
von 2005 bis 2014 weltweit von Aachen
über Chicago, Kairo, Cambridge, Oxford bis Maskat
in jeweils fünf Sprachen (deutsch, englisch,
arabisch, hebräisch und chinesisch), um Ideen für
ein Weltethos, das ein besseres Zusammenleben
der Menschheit in Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit
anzielt.
Der religiöse Hintergrund von
Shaikh Abdullah: die ibaditische Tradition
der islamischen Religion
Im Oman gibt es eine Form des Islam, die Ibaditen.
Der Prophet Mohammed hatte durch einen
Brief die Herrscher des Oman eingeladen, den
Koran zu studieren und sich zum Islam zu bekehren.
Sie nahmen die Religion Allahs freiwillig an,
während alle anderen Stämme durch Kriege unterworfen
wurden. Frieden und Toleranz kennzeichnen
den dortigen Islam.
Die Ibaditen des Oman leben friedlich mit Sun -
niten und Shiiten zusammen. Aus dem benachbarten
Indien gibt es Hindus. Die ehemals afrikanischen
Sklaven leben ihre angestammten »Naturreligionen
«. Inzwischen gibt es 50 christliche Gemeinschaften
verschiedener Konfessionen und
Sprachen und weitere religiöse Gruppen. Shaikh
Abdullah lebt als überzeugter und bekennender
Muslim aus Geschichte und Tradition des Oman,
das an der südöstlichen Spitze der arabischen
Halbinsel zwischen indischem Ozean und chinesischem
Meer liegt. Der Minister gestaltet seine
Politik aus der religiösen Toleranz und geschichtlichen
Tradition seines Landes und der Aufgeschlossenheit
seines Sultans. Nach dem Ende der
Britischen Mandatszeit und der konservativen Regierung
seines Vaters hat Sultan Qabus entschlossen
eine Öffnung und Modernisierung seines Landes
herbeigeführt (Straßenbau, Schulen auch für
Mädchen, Krankenhäuser, moderne Verwaltung).

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Veröffentlicht

2021-01-23