Elie Wiesels Die Nacht - im Deutschunterricht der Klasse 9

Autor/innen

  • Markus Wasserfall

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i02-03.480

Abstract

Hierzulande ist Elie Wiesel (1928 – 2016)
Deutschlehrern meist kein Begriff und bleibt im
Unterricht deshalb oft ein Unbekannter – ganz im
Gegensatz zu Anne Frank, deren Tagebuch nach
wie vor eine geschätzte Lektüre ist. Gerade die
schwer zum Lesen zu animierenden Jungen identifizieren
sich jedoch eher mit einem männlichen
»Helden«, und das erschütternde, autobiografisch
geprägte Zeugnis jenes jungen Ich-Erzählers zieht
sie unweigerlich in ihren Bann.
Worum geht es?
Wir schreiben das Jahr 1944, als der Ich-Erzähler
Elieser im Alter von 14 Jahren mit seiner
Familie in Sighet/Rumänien zunächst interniert,
dann nach Auschwitz deportiert wird. Dort lernt er
die unaussprechlichen Schrecken des Holocaust
kennen, überlebt KZ und Todesmärsche und bleibt
als Überlebender auf immer gezeichnet zurück.
1958 verarbeitet Journalist und Autor Elie
Wiesel die eigenen und die Erlebnisse seiner Mithäftlinge
aus Auschwitz in Die Nacht und stellt
sein Leben in den Dienst der Erinnerung. 1986
erhält er für sein Lebenswerk auf Vorschlag des
Deutschen Bundestags den Friedensnobelpreis.
Das Werk, dessen vollständiger Titel Die Nacht
– Erinnerung und Zeugnis darauf hinweist, dass
sich die in ihm beschriebenen Ereignisse tatsächlich
zugetragen haben, trägt bewusst weder die
Bezeichnung Autobiografie noch Bericht. Es ist
vielmehr die literarische Be- und Verarbeitung dessen,
was der Autor und seine Mitgefangenen im
Konzentrationslager körperlich und emotional erlebt
und erlitten haben.

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Veröffentlicht

2021-01-21

Ausgabe

Rubrik

Anregungen für Schule | Gemeinde | Erwachsenenbildung | Bildung