Literatur als Element des Erinnerungslernens im Religionsunterricht

Autor/innen

  • Julia Münch-Wirtz

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i02-03.481

Abstract

Obgleich Literatur – insbesondere Jugendromane
– sowohl in den Bildungsplänen als auch in
der religionspädagogischen Reflexion2 eher eine
Randerscheinung darstellt, birgt sie großes Potenzial:
Schüler_innen wird die Möglichkeit eröffnet,
verschiedene Haltungen, Sichtweisen und Standpunkte
einzunehmen, sich mit einer oder mehreren
Person(en) für eine gewisse Zeit zu identifizieren
und für sich selbst neue Blickwinkel zu erproben.
Auf diese Weise kann Literatur Begegnungen
mit unterschiedlichsten Themen und Fragestellungen
ermöglichen und ist m.E. auch für das
Erinnern an den Holocaust bzw. das Erinnerungslernen
geeignet.
Erinnerung und Erinnerungslernen, das im
deutschen Sprachgebrauch meist eng mit der
Schoah verbunden ist, hat stets drei Zeitdimensionen:
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Denn die Schüler_innen sollen verstehen, was in
der Vergangenheit passiert ist, die Verbindung zur
Gegenwart herstellen, indem sie für »gegenwärtige
Prozesse in Gesellschaft und Welt sensibilisiert
werden«, und – auf die Zukunft gerichtet – »analoge
Mechanismen der Demütigung, Ausgrenzung,
des Hasses und der Gewalt zwischen Volksgruppen
verstehen, kritisch bewerten und im Idealfall
bekämpfen«3.
Anhand des Jugendromans Der Mantel von
Brigitte Jünger soll im Folgenden skizziert werden,
wie im Religionsunterricht Erinnerungslernen
mit Hilfe von Literatur gelingen kann. Dabei
erscheint vor allem der bereits erwähnte Aspekt
der Zeitebenen zentral.

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Veröffentlicht

2021-01-21

Ausgabe

Rubrik

Anregungen für Schule | Gemeinde | Erwachsenenbildung | Bildung