Einwanderung ins Hebräische. Erinnerung an Aharon Appelfeld

Autor/innen

  • Wolfgang Treitler

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i02-03.487

Abstract

Das Theologiestudium, das ich im Jahr 1980
begonnen hatte, begleitet seit damals die Lektüre
von Literatur. Stets las ich, so weit vorhanden, das
gesamte Werk eines Literaten. Mit Ausnahme von
Thomas Bernhard und Robert Musil, den beiden
ersten meiner Lesegeschichte, kamen nur noch
jüdische Autoren des 20. Jahrhunderts in meine
Bibliothek. Etwa 20 Jahre später kaufte ich Philip
Roths Bücher, englischsprachig oder in deutscher
Übersetzung. Ich erinnere mich an die zweifelsschwere
Frage meines Buchhändlers, ob es sich
denn auszahle, Roth zu lesen. Was er angelesen
hatte, habe ihm gereicht…
Philip Roths Roman Operation Shylock öffnete
allerdings ein Tor, durch das eine wirkliche Begegnung
möglich wurde, die sich bald zu einer
Freundschaft bis ans Lebensende vertiefte. Roth
erzählt in diesem Roman u.a. vom Beit Ticho in
Jerusalem, einem feinen, ruhigen Kaffeehaus, in
dem sein Protagonist auf der Suche nach einem
Doppelgänger, der ein abgründiges Spiel trieb, mit
einem Mann namens Aharon Appelfeld mehrfach
zusammentraf. Romane wie Badenheim und Tzili
wurden erwähnt, auch andere Charaktere, die
tatsächlich gelebt hatten oder lebten, Elie Wiesel,
Primo Levi, Søren Kierkegaard, Franz Kafka. In
der Endphase der Lektüre Philip Roths begann ich
dann, Appelfeld zu lesen.

Downloads

Veröffentlicht

2021-01-21

Ausgabe

Rubrik

Persönlichkeiten in Judentum und Christentum