In Gesellschaft. Minimalstandards bei Arendt und Broch - Für Verena Breed
DOI:
https://doi.org/10.25786/zfbeg.v0i03.879Keywords:
Hannah Arendt, Hermann Broch, Immanuel KantAbstract
1
Das Beisammensein von Menschen, wenn es nicht sogleich zur Gemeinschaft verklärt wird, erscheint
Kant zuallererst als unausweichlich und damit als ein pathologisches Nebeneinander. Offenkundig ist das bloße Zusammensein von Menschen nicht ihre Wahl und auch nicht selbsterklärend, sondern braucht Begründungen und oftmals auch Lösungen. Eine Begründung kann philosophischer Art sein, wenn über die Gelingensbedingung gesellschaftlicher Formationen nachgedacht wird und darüber hinaus über die politische Ordnung.
Kant zeichnet dies sogar in eine Analogiebildung zwischen Naturgeschichte und Weltgeschichte ein. Das bloße Beieinandersein von Personen aber erklärt nicht, wie Kooperationen zustande kommen können. Dabei ist unterstellt, dass Kooperationen sinnvoll sind und in irgendeiner Weise auch erforderlich, um den jeweiligen Lebensbedingungen zu genügen, die allein nicht bewältigt werden können. Einem Individualismus ist damit nicht das Wort geredet, gleichsam als ob der andere mit dem unweigerlichen Anspruch an uns herantreten könnte, es müsse doch irgendwas organisiert werden; [...]
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