Wie im Himmel, so auf Erden. Rabbinisch-benediktinische Psalmen-Betrachtung zu Psalm 19
DOI:
https://doi.org/10.25786/zfbeg.v0i03.889Keywords:
Psalm 19, Schöpfungshymnus, christlich-jüdische Bibelauslegung, Rabbinische Theologie, Benediktinische Theologie, Jüdische Theologie, SchabbatAbstract
Die Psalmenauswahl (Psuke de Simra) für das jüdische Morgengebet am Schabbat beginnt mit Psalm 19. Als Lob des Schöpfers passt der Psalm sowohl zum Morgen, an dem die Schöpfung täglich in neuem Licht erscheint, wie zum Schabbat, der die Vollendung der Schöpfung »von Himmel und Erde und all ihr[em] Heer« feiert (vgl. Gen 2,1f., Ex 20,11). Im Morgengebet ist es nicht das einzige Schöpferlob, vielmehr geht dem Glaubensbekenntnis eine ganze Reihe von ähnlichen Schöpfungs-Hymnen (Jozrot) voran. Schöpfungshymne
und Sonnengesang Psalm 19 kann buchstäblich als Schöpfungs-Hymne bezeichnet werden, denn der Schöpfer und seine Werke werden nicht besungen, sondern die Geschöpfe selbst stimmen das Lob des Schöpfers an. Obwohl kein Ton fällt, versteht es doch die ganze Welt. Die Himmelskörper legen beredtes Zeugnis vom Schöpfer ab, in regelmäßigen Umlaufbahnen schreiben sie nachts mit Kreide aus Licht ihr Lob auf die schwarze Tafel des Himmels. Und zum kosmischen Morgengebet: »Dem Sonnenball hat er am Himmel ein Zelt gewiesen /aus dem er geht wie ein Bräutigam aus seinem Brautgemach, und sich freut wie ein starker Held auf seiner Siegesbahn. Am einen Ende des Himmels geht er auf, und kreist bis ans andere Ende, nichts kann sich vor seiner Glut verbergen« (V. 5-7). [...]
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