Was kann deutsche Rap-Musik zur Erinnerungskultur im Kontext des Religionsunterrichts beitragen? Impulse zu den Songs Berlin – Tel Aviv und Stolpersteine
DOI:
https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01-02.449Abstract
»Die Erinnerung, meine Damen und Herren,
ist wie das Wasser: Sie ist lebensnotwendig und
sie sucht sich ihre eigenen Wege in neue Räume
und zu anderen Menschen. Sie ist immer konkret:
Sie hat Gesichter vor Augen, und Orte, Gerüche
und Geräusche. Sie hat kein Verfallsdatum und
sie ist nicht per Beschluss für bearbeitet oder für
beendet zu erklären.«
Am 6. Dezember 2019 greift Bundeskanzlerin
Angela Merkel dieses Zitat Noach Flugs bei ihrer
Rede zum zehnjährigen Bestehen der Stiftung
Auschwitz-Birkenau auf, um auf die große Verantwortung
zu verweisen, die uns mit der Erinnerung
zukommt.3Wie das Wasser, kann Erinnerung niemals
etwas Statisches sein: Ihr fällt die Aufgabe zu,
ausgehend von der jeweiligen Gegenwart, die Vergangenheit
zu vergegenwärtigen, um uns immer
wieder aufs Neue zu ihr, der Gegenwart und der
Zukunft – und den jeweiligen Fragen und Problemen
– positionieren zu können.4 Auch ist Erinnerung
nicht passiv zu verstehen, sondern muss
vielmehr aktiv gestaltet, ja, kultiviert werden.