Interreligiöse Begegnungsreisen – Barrieren abbauen, Verstehen des Fremden
DOI:
https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01.512Abstract
Seit 2004 führe ich in Zusammenarbeit mit
dem Freiburger Reisebüro DIE Brücke, Inhaber
Dr. Moustafa El Kadi und in Bezug auf Israel mit
Rivka Hollaender, Lehrbeauftrage für Judentum
an der EH-Freiburg, Begegnungs- und Studienreisen
der Evangelischen Hochschule Freiburg in den
Vorderen Orient bzw. Nahen Osten durch. Bislang
wurden – zum Teil auch schon mehrmals –
folgende Länder besucht: Israel/Palästina, Ägypten,
Jordanien, Syrien (2004), Türkei, Libanon,
Marokko. Alle Länder haben einen biblisch-archäologischen
und/oder einen interreligiösen
Bezug zu den Inhalten der an der Evangelischen
Hochschule Freiburg angebotenen Studiengänge.
Das Motto dieser Reisen ist immer: Interreligiöse
Begegnungsreisen fördern das Gespräch zwischen
Juden, Christen und Muslimen, um ein intensiveres
Kennenlernen, ein besseres Verständnis
zu ermöglichen und Achtung zu vertiefen. Begegnung
bedeutet dabei Treue zur eigenen (religiösen,
kulturellen) Identität und das Recht auf Wahrung
dieser Identität – zugleich aber auch die Bereitschaft,
den jeweils Anderen in seiner Religion,
Kultur und Mentalität besser zu verstehen und
zu akzeptieren. Biblisch-archäologische Ausgrabungen
und Orte zu besuchen ist das Eine, das Andere
sind Begegnungen mit Repräsentant_innen
der abrahamitischen Religionen und Bildungseinrichtungen
(Universitäten, Schulen, Begegnungszentren,
Kindergärten, Erwachsenenbildungseinrichtungen).
Grundsätzliches Ziel der Reisen sind
der interreligiöse Kompetenzerwerb und auch das
interreligiöse Training bei Begegnungen.
Interreligiöse Begegnungsreisen, wie sie seit
Jahren an der Evangelischen Hochschule Freiburg
1 Dr. Wilhelm Schwendemann ist Professor für Evangelische
Theologie, Schul- und Religionspädagogik an der Evangelischen
Hochschule Freiburg. Er ist einer der Herausgeber und Schriftleiter
der ZfBeg.
praktiziert werden, fördern das Gespräch zwischen
den drei abrahamitischen Religionsgemeinschaften,
also zwischen Juden, Christen und Muslimen.
Zugleich wird aber auch die Bereitschaft
vorausgesetzt und in vorbereitenden Seminaren
entsprechende Kompetenz aufgebaut, den jeweils
Anderen in seiner Religion, Kultur und Mentalität
besser zu verstehen und zu akzeptieren. Das Gemeinsame
soll betont, das Unterschiedliche nach
Möglichkeit so erklärt werden, dass es nicht länger
als trennend empfunden wird.
Darüber hinaus sind die Begegnungsreisen offen
für alle an der Evangelischen Hochschule Freiburg
und in ihrem kirchlichen Umfeld, die die
Auseinandersetzung mit religiösen Fragen suchen
und sich für Geistes- und Kulturgeschichte interessieren.