Rezension zu: Heschel, Susannah (2018): Jüdischer Islam. Islam und jüdisch-deutsche Selbstbestimmung Aus dem Englischen von Dirk Hartwig, Moritz Buchner und Georges Khalil. Mit einem Nachwort von Georges Khalil.
DOI:
https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i03.548Abstract
Selten ist eine historische Studie von derart politischer
Relevanz wie dieser Band, den Susannah Heschel,
Professorin für jüdische Studien am renommierten
Dartmouth College in Hanover, New Hampshire, soeben
in der Reihe »Fröhliche Wissenschaft« vorgelegt hat.
Denn in Zeiten populistischer Propaganda sowohl diesseits
als auch jenseits des Atlantiks trägt diese Studie,
die sich durch intellektuelle Aufklärung und historische
Orientierung auszeichnet, zur Versachlichung der Diskurse
über den Islam bei.
Susannah Heschel zeichnet in acht Einzelportraits
sowie einer thematischen Einleitung (S. 5-27) und einer
kurzen Zusammenfassung (S. 94-110) das Bild von jüdischen
Wissenschaftlern des 19. und der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts, die sich dem Islam und der Koranlektüre
ebenso verpflichtet wussten wie dem Studium
des Judentums. Von zentraler Bedeutung ist daher
die Frage, der Susannah Heschel in ihrer Studie
nachgeht, zu erkunden, »welchen Anteil […] der Islam
bzw. die jüdische Vorstellung von ihm an der Herausbildung
einer modern-jüdischen Gelehrsamkeit und
Identität« hatte (S. 95).