Psalm 91: Von guten Mächten. Rabbinisch-benediktinische Psalmen-Betrachtung

Autor/innen

  • Sr. Raphaela Brüggenthies
  • Daniel Krochmalnik

DOI:

https://doi.org/10.25786/zfbeg.v0i01-02.770

Abstract

Mitte Dezember 2020 verweigerte am Münchener
Hauptbahnhof eine 74-Jährige das Tragen
der vorgeschriebenen Mund-Nasen-Bedeckung.
Sie habe eine Befreiung »direkt von Gott, dem Allmächtigen
«, gab sie der Bundespolizei zur Antwort
und verwies als Beleg auf Psalm 91:
»Selbst wenn die Pest im Dunkeln
zuschlägt und am hellen Tag das Fieber
wütet, musst du dich doch nicht fürchten.
Wenn Tausend neben dir tot umfallen,
ja, wenn Zehntausend um dich herum
sterben, dich selbst trifft es nicht!«
Die irdische Staatsmacht blieb davon jedoch unbeeindruckt
und quittierte den angstfreien, sich
im Schutz des Höchsten wiegenden Vorstoß der
Dame wegen Verstoßes gegen die SARS-CoV-2-Infektionsschutzmaßnahmenverordnung
mit einem
Bußgeld von 150 Euro.
Im Heiligtum
Die Gefährdung durch Pandemien hat sich seit
Moses nicht geändert, dem dieser Vertrauenspsalm
sui generis in der jüdischen Tradition zugeschrieben
wird.

Veröffentlicht

2021-09-22

Ausgabe

Rubrik

Jüdisch-christliche Bibellektüre