Rezension zu: Strenger, Gabriel (2021): Spiritualität in der jüdisch-muslimischen Begegnung Themen, Persönlichkeiten und Entwicklungen Schriftenreihe der Stiftung Stuttgarter Lehrhaus, 141 Seiten.
DOI:
https://doi.org/10.25786/zfbeg.v0i01-02.779Abstract
Fromme Juden und Muslime sind sich in ihrer
Glaubenspraxis sehr nahe, trotz großer sozio-politischer
Unterschiede. Gabriel Strenger erweitert nun
diesen Begegnungsraum zwischen Judentum und
Islam auf die Mystik und schafft so eine ganz neue,
oft unbekannte Dimension der spirituellen Vertrautheit
beider Religionen. Eindrücklich regt er zu Denkprozessen
an und teilt seine Erfahrungen, die emotional
berühren, unser Herz ansprechen und eine neue
Basis für das gegenseitige Verständnis bilden.
Dabei geht es Strenger keineswegs um Gleichmacherei.
Er stellt klar, dass »der besondere ›Geschmack‹
(Heb.: Ta’am, Arab.: Tawuk) unserer religiösen
Erfahrungen bis zu einem gewissen Grad unkommunizierbar
« bleibt (S. 23). Trotzdem ist es
wichtig, im interreligiösen Dialog »die im Rahmen
der eigenen Tradition gemachten religiösen Erfahrungen
in eine interspirituelle Sprache zu übersetzen,
die verbindet statt ausgrenzt« (S. 22), denn der »Austausch
über spirituelle Erfahrungen stellt einen
Grundpfeiler des interreligiösen Dialogs dar« (S. 23).
Genau diese Übersetzung der jüdischen und muslimischen
Spiritualität für die jeweils andere Glaubensgemeinschaft
(und natürlich auch darüber hinaus)
ist das erklärte Ziel von Strenger und es gelingt
ihm ganz wunderbar in diesem höchst interessanten
und lehrreichen Buch.
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