Emmanuel Levinas als Leser Paul Celans

Autor/innen

  • Vivian Liska

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i03.410

Abstract

Emmanuel Levinas gilt nicht zu Unrecht alsZweifler an der Tragweite von Kunst, Ästhetikund Literatur. Er betrachtet diese weitgehend alssekundär, wenn nicht gar als Gegner der primärethischen Ausrichtung seines Denkens. Das be-sondere Interesse, das Levinas einigen Schriftstel-lern wie Shakespeare, Proust, Agnon und, in denfrühen 1970er Jahren, Paul Celan entgegenbringt,ist daher umso signifikanter. Die Bedeutung seinerAuseinandersetzung mit Celans Dichtung zieltauf das Herz der Beziehung zwischen Poesie undPhilosophie. Dabei handelt es sich um eine Fra-gestellung, die in Levinas’ Denken, vor allem dort,wo dieses explizit das Judentum betrifft, ein zen-trales Motiv darstellt: den Ort der Dichtung. Indieser Frage geht es um die Begriffspaare von Exilund Heimat, Entwurzelung und Bodenständig-keit, Wandern und Wohnen, allesamt betrachtetim Angesicht des Gedichts. Im Folgenden sollen Levinas’ Betrachtungenzu Celan vornehmlich von seinem 1972 aus An-lass des Todes des Dichters in der Revue des Bel-les Lettresveröffentlichten Essay Paul Celan. VomSein zum Anderenher beleuchtet werden. Ge-zeigt werden soll, wie dieser Text Ort und Nicht-Ort an der Kreuzung von Geschichte, Philosophieund Poesie in der Spannung zwischen Griechen-tum und Judentum konfiguriert

Autor/innen-Biografie

Vivian Liska

Emmanuel Levinas gilt nicht zu Unrecht alsZweifler an der Tragweite von Kunst, Ästhetikund Literatur. Er betrachtet diese weitgehend alssekundär, wenn nicht gar als Gegner der primärethischen Ausrichtung seines Denkens. Das be-sondere Interesse, das Levinas einigen Schriftstel-lern wie Shakespeare, Proust, Agnon und, in denfrühen 1970er Jahren, Paul Celan entgegenbringt,ist daher umso signifikanter. Die Bedeutung seinerAuseinandersetzung mit Celans Dichtung zieltauf das Herz der Beziehung zwischen Poesie und Philosophie. Dabei handelt es sich um eine Fra-gestellung, die in Levinas’ Denken, vor allem dort,wo dieses explizit das Judentum betrifft, ein zen-trales Motiv darstellt: den Ort der Dichtung. Indieser Frage geht es um die Begriffspaare von Exilund Heimat, Entwurzelung und Bodenständig-keit, Wandern und Wohnen, allesamt betrachtetim Angesicht des Gedichts. Im Folgenden sollen Levinas’ Betrachtungenzu Celan vornehmlich von seinem 1972 aus An-lass des Todes des Dichters in der Revue des Bel-les Lettresveröffentlichten Essay Paul Celan. VomSein zum Anderenher beleuchtet werden. Ge-zeigt werden soll, wie dieser Text Ort und Nicht-Ort an der Kreuzung von Geschichte, Philosophieund Poesie in der Spannung zwischen Griechen-tum und Judentum konfiguriert

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Veröffentlicht

2021-01-18