Evangelische Kirche und jüdische Gemeinden sollen sich aufeinander verlassen können. Pressemitteilung des Evangelischen Oberkirchenrats Karlsruhe vom 28.3.2019

Authors

  • Evangelischer Oberkirchenrat Karlsruhe

DOI:

https://doi.org/10.25786/cjbk.v0i01.517

Abstract

Der Vorstand des Oberrats der jüdischen Gemeinden
in Baden traf sich mit dem Kollegium des
Evangelischen Oberkirchenrats in Karlsruhe. Bei
einem zweistündigen Austausch besprachen die
beiden Leitungsgremien Chancen und Felder für
eine weitere Zusammenarbeit.
»Wir wollen Begegnung, wir wollen die Kommunikation
in verlässlichen Strukturen; evangelische
Kirche und jüdische Gemeinden in Baden
sollen sich aufeinander verlassen können!«, resümierte
Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh
das Gespräch.
»Wir freuen uns über die Einladung zum Gespräch
mit der evangelischen Kirchenleitung in
der Zeit eines intensiver empfundenen Antisemitismus
«, erklärte Oberratsvorsitzender Rami Suliman
aus Pforzheim. Dabei tue es Jüdinnen und
Juden gut, die evangelische Kirche an ihrer Seite
zu wissen.
Strukturell viel Ähnliches entdeckten die Mitglieder
des Leitungsgremiums der jüdischen Gemeinden
um Landesrabbiner Moshe Flomenmann
und die Mitglieder des Oberkirchenrats. Beide
»Oberräte« wurden durch großherzogliche Initiative
zu Beginn des 19. Jahrhunderts gebildet.
Intensiv erkundete die Gesprächsrunde Möglichkeiten
für eine weitere Zusammenarbeit zwischen
den inzwischen zehn jüdischen Gemeinden
in Baden und den evangelischen Gemeinden
und Kirchenbezirken. Viel Erfreuliches geschehe
schon: Beispielsweise die alljährliche Woche der
Brüderlichkeit, das gemeinsame Gestalten der Gedenktage
und gegenseitige Einladungen zu Festen
und besonderen Veranstaltungen. Rami Suliman
betonte, wie wichtig es sei, dass die christlichen
und jüdischen Gemeinden vor Ort diese miteinander
gestalten und im engen Austausch stünden.
Besonders spannend sei es immer dann, wenn
Jugendliche miteinander in Kontakt kommen, so
erzählen beispielsweise im »Likrat«-Projekt jüdische
Jugendliche in Schulklassen von »ihrem« Judentum.
Beide Leitungsgremien sehen besonders
Schulen und Kindertagesstätten vor der Herausforderung,
eine religionssensible Erziehung weiter
zu fördern und auf ein jüdisch-christliches Miteinander
hinzuwirken.

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Published

2021-01-22