Aschkenas – ein europäisch-jüdischer Kulturraum

Autor/innen

  • Karl E. Grözinger

DOI:

https://doi.org/10.25786/zfbeg.v0i01-02.758

Abstract

Die Weite des Raumes
»Unser Lehrer Rabbi Pinchas sagte:
Ich hörte von meinem Lehrer, dem seligen Rabbi
Falk [...], warum es in der heiligen Gemeinde
Worms mehr Verhängnisse als in anderen Ge-
meinden und Städten gab.
Die Juden sind zur Zeit der Zerstörung des
Ersten Tempels 2 in die heilige Gemeinde Worms
gekommen. [...] Und nachdem die 70 Jahre des
babylonischen Exils vorüber waren, ist Israel
erlöst worden und sie haben sich wieder in
Jerusalem und im Lande Israel angesiedelt.
Aber die Menschen, welche in der heiligen Ge-
meinde Worms wohnten, sind nicht ins Land
Israel zurückgezogen, sondern sie blieben in
Worms. Die Menschen aus Jerusalem haben
damals an die Wormser Juden geschrieben, sie
sollten ebenfalls aus dem Exil zurückkehren,
um im Land Israel zu wohnen und so auch an
den drei Wallfahrtsfesten 3 nach Jerusalem wall-
fahren zu können. Denn wenn sie in Worms
blieben, könnten sie ja nicht nach Jerusalem
wallfahren, denn es ist doch ein sehr weiter
Weg bis Jerusalem.

Veröffentlicht

2021-09-22