Rezension zu: Martin Buber Werkausgabe Bd. 13.1/13.2 (2019): Schriften zur biblischen Religion Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus.

Autor/innen

  • Wilhelm Schwendemann

DOI:

https://doi.org/10.25786/zfbeg.v0i01-02.789

Abstract

Martin Buber setzte sich in den Schriften zur bib-
lischen Religion mit der christlich-protestantischen Bi-
belwissenschaft auseinander; seine eigene exegetische
Arbeit hält Buber dagegen und entwickelte so das »Kon-
zept einer Theokratie« (S. 9). Im Buch Mose argumen-
tiert Buber gegen das provokante Buch Sigmund Freuds
Der Mann Moses und die monotheistische Religion
(1939). Leitmotiv zur Exegese biblischer Schriften ist der
von Buber so genannte und entwickelte »Biblische/
Hebräische Humanismus« (S. 14), der sich auf die Ge-
samtheit der Hebräischen Bibel bezieht (S. 15), die sich
für Buber als dialogische Realität darstellt (S. 16), denn
»›Glaube‹ ist ... für Buber die andauernde Bereitschaft
zur Antwort angesichts der Forderungen des göttlichen
›Du‹, die sich in Gestalt von dem, was einem widerfährt,
und von Personen, die einem begegnen, mitteilen. Die
Aufgabe der Bibelübersetzung sei es demnach, den Kon-
takt mit dem wirklichen Leben durch die Wiederaufnah-
me der gesprochenen Sprache und des existenziellen
Dialogs, der sich darin manifestiert, wiederherzustellen.«
(S. 17) Die Bibel ist also ein Buch des Dialogs (S. 18), ein
Buch der Gesprochenheit (S. 21): »Die Worte der Bibel
als gesprochenes Geschehen unterweisen uns somit im
dialogischen Charakter der Wirklichkeit.« (S. 24) So
wie Buber die Bibel zu lesen, ist eine Lehre des richti-
gen Wegs zur Menschlichkeit der Lesenden (S. 41).
Die biblischen Gestalten sind Personen der Bewährung
(S. 51).

Veröffentlicht

2021-09-23

Ausgabe

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