Nr. 03 (2017): Lernen in Judentum und Christentum - und darüber hinaus

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Synagoga und Ecclesia lernen gemeinsam – ein eindrückliches Bild für das neue Lernen beider Religionen. Die Skulptur des amerikanischen Künstlers Joshua Koffman, Philadelphia, auf dem Titel dieser Ausgabe drückt in einzigartiger Weise die neue Gemeinsamkeit des Lernens aus. Die jüdischen und christlichen Traditionen haben nie unabhängig voneinander existiert, sie waren von Anfang an interaktiv und interdependent. Allerdings standen sie sich oft genug feindlich gegenüber, insbesondere die christliche gegenüber der jüdischen – mit fatalen Folgen bis hin zur Schoah. Joshua Koffman hat in seinen Figuren die alte Feindschaft in ein Miteinander verwandelt.

Alle Beiträge dieser Ausgabe folgen dieser Linie und zeugen von dem Miteinander jüdischer und christlicher Lerntraditionen: in biblischer Zeit, in Talmud, Midrasch und rabbinischer Tradition, im Evangelium und in der Neubestimmung des christlichen Lernens im Blick auf das Judentum. Doch der Blick richtet sich auch über beide Religionen hinaus: Wie sehen die Lehr-Lerntraditionen im Islam aus? Lassen sich bei allen Differenzen auch Gemeinsamkeiten entdecken? Die mit dem ersten Heft der Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung im Kontext. Freiburger Rundbrief eingeschlagene Richtung wird hier fortgeschrieben: Das besondere theologische Verhältnis zwischen Juden und Christen steht im Mittelpunkt der Ausführungen. Bei aller Dringlichkeit des Austauschs mit dem Islam dürfen die Errungenschaften des christlich-jüdischen Dialogs der vergangenen Jahrzehnte nicht in den Hintergrund gerückt werden. Dennoch bedeutet Begegnung im Kontext die Öffnung des zweiseitigen Dialogs hin zu anderen Religionen und Weltanschauungen, die in unserer Zeit relevant sind. Kann sich eines Tages zu den Figuren der Synagoga und Ecclesia eine dritte Frau gesellen, die für die Lerntraditionen des Islam steht?

Ansätze dazu gibt es bereits, beispielsweise in Initiativen wie der des »Stuttgarter Lehrhauses für Interreligiösen Dialog«, mit der diese Zeitschrift kooperiert (siehe den Beitrag unten). Noch eine Bemerkung in formaler Hinsicht: Der Anfangselan, die Zeitschrift neu zu gestalten, hat uns wieder eine Fülle von Beiträgen eingebracht, sodass wir wiederum fast eine Doppelnummer vorlegen können. Wir wollen aber vorerst, wie angekündigt, bei den drei Heften im Jahr bleiben – mit je unterschiedlichem Umfang. Die verschiedenen Rubriken dieser Ausgabe öffnen aufs Neue einen großen Horizont und eine – hoffentlich für alle Leser:innen – interessante thematische Vielfalt.

Veröffentlicht: 2017-10-01

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